Noch nie waren Medien heutzutage so leicht zugänglich. Ob Radio, TV, Internet.. Zudem besitzt nahezu jeder Deutsche ein internetfähiges Smartphone, sodass es selbst von unterwegs aus kein Hexenwerk mehr ist, Medien sämtlicher Art zu nutzen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 (aus der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), bezifferte die Stundenanzahl, die die Deutschen durchschnittlich am Tag mit dem Medienkonsum verbrachten auf 10 Stunden. Zum Vergleich: 1980 lag der Medienkonsum (hier noch ohne Internet) bei sechs Stunden am Tag. Wie also lässt sich ein ausgewogener Umgang mit den Medien lernen oder sicherstellen?
Unterschiedliche Zeiten je nach Medium
Erstaunlich ist, dass jede Medienform, also Tageszeitung, Radio, Internet etc. unterschiedlich konsumiert wird. Morgens, so die Auswertungen, werden vor allem Tageszeitungen gelesen, während bei der Arbeit oder zuhause vermehrt das Radio im Hintergrund läuft. Erst in den Abendstunden wird vermehrt auf das TV oder die Internetnutzung gesetzt, wobei sich hier auch die Altersgruppen unterscheiden können. Überhaupt sind nahezu alle Jugendlichen von 14-19 Jahre mit einem Smartphone oder einem Internetzugang ausgestattet (Rund 98%). Auch in der mittleren Altersklasse bis 29 Jahren verfügen über 95% über Zugang zum Internet.

Selbsteinschätzung: wie oft nutze ich Medien?
Damit der Medienkonsum erst einmal geändert werden kann, muss man sich bewusst machen, wie oft man Medien nutzt oder wann es tatsächlich zu viel wird. Es gibt zum Beispiel Handy-Apps, mit denen man überprüfen kann, wie lange man am Smartphone hängt oder welche Seiten (Facebook, Instagram) wie lange und wie oft genutzt werden. Zudem sollte man sich selbst beobachten, ob man seine tägliche Arbeit noch konzentriert verrichten kann, effektiv vorankommt und keine „Zeitfresser“ hat, die einen von der Erledigung von Aufgaben abhalten. Schon diese Maßnahme kann helfen, sich intensiv mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Sechs Stunden am Tag mit Medien zu verbringen, ist wahrlich ein ganzer Batzen Zeit, den man auch sinnvoller oder anders nutzen kann. Wenn das Problem bewusst wahrgenommen wird, kann man nun beginnen, diesem Trend entgegenzusteuern.
Apps können bei der Auszeit oder Begrenzung helfen Auch Smartphone-Hersteller haben mittlerweile begriffen, dass sie ihre Kunden vor einer übermäßigen Smartphone-Nutzung schützen sollten. Daher haben moderne Smartphones zum Beispiel eigene Programme, etwa wie „digitales Wohlbefinden“, mit diesem lassen sich zum Beispiel feste Zeiten festlegen, an denen Programme wie Facebook oder das komplette Internet gesperrt werden, bzw. können Zeiten festgelegt werden, wann die Sperre aufgehoben wird. Dies kann einen Versuch wert sein. Auch abends im Schlafzimmer oder vor dem Zubettgehen sollten Smartphone, Laptop oder Fernseher ausgeschaltet bleiben und nicht erst mit ins Schlafzimmer genommen werden. Eltern sollten mit ihren Kindern feste Zeiten fürs Smartphone vereinbaren und ggf. Sperren einrichten, so dass sie nicht auf Seiten gelangen, die nicht ihrem Alter entsprechend sind.